Deutschland

Zustand deutscher Straßen und Schienen verschlechtert sich immer mehr

Der Zustand der Straßen- und Schieneninfrastruktur hat sich in Deutschland in den zurückliegenden Jahren "dramatisch" verschlechtert. Das geht aus einer Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine parlamentarische Anfrage des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) hervor.
Zustand deutscher Straßen und Schienen verschlechtert sich immer mehrQuelle: Gettyimages.ru © Thomas Frey/dpa

Der Zustand der deutschen Infrastruktur hat sich in den vergangenen Jahren nochmals verschlechtert. Das ergab die Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine Anfrage des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) im Deutschen Bundestag.

Das Ministerium bezog sich in seiner Antwort auf die jüngste Zustandserfassung für Straßen 2021/22, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland am Sonntag berichtet. Allein im deutschen Autobahnnetz werden demnach 7.112 Kilometer als sanierungsbedürftig eingestuft. In der vorausgegangenen Zustandserfassung für die Jahre 2017/18 lag dieser Wert noch bei 5.798 Kilometern.

Ebenso werden etwa 8.000 Autobahnbrücken als sanierungsbedürftig eingestuft. Im Jahr 2022 war noch von einem Sanierungsrückstand bei "mindestens" 4.000 Brücken die Rede. Insgesamt, so hieß es auf einem durch den damaligen Bundesverkehrsminister einberufenen "Brückengipfel", müssten bundesweit mehr als 10.000 Autobahn- und Bundesstraßenbrücken modernisiert werden.

Nicht besser sieht es im deutschen Eisenbahnnetz aus. Der Auskunft des Bundesverkehrsministeriums zufolge stieg die Zahl der Bahnbrücken, die durch einen Neubau ersetzt werden müssen, trotz laufender Sanierungsarbeiten zwischen 2021 und 2023 von 1.089 auf 1.160. Der Umfang der dringend zu sanierenden Bahnstrecken wuchs in diesem Zeitraum von 17.529 auf 17.636 Kilometer. Das ist mehr als ein Viertel des rund 61.000 Kilometer umfassenden Schienennetzes in Deutschland.

BSW-Chefin Wagenknecht kritisierte die Bundesregierung wegen des massiven Sanierungsrückstandes. Das RND zitiert sie mit den Worten:

"Ob Schienen, Brücken oder Straßen: Die Zahlen werden eher schlechter als besser. Das Sanierungstempo reicht nicht aus, um den Verfall zu stoppen."

Wagenknecht warf der Ampelregierung vor, in den vergangenen beiden Jahren habe sich die Lage weiter verschlechtert. Die maßgebliche Schuld trage aber die Union:

"CDU und CSU sind die Hauptverantwortlichen dafür, dass Straßen, Brücken und Schienen heruntergewirtschaftet wurden."

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