Europa

Le Pen über mögliche Entsendung von Truppen in die Ukraine: Eine Ego-Frage für Macron

Die jüngsten Erklärungen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron über eine mögliche Entsendung von Armeeangehörigen in die Ukraine finden in der Opposition keine Unterstützung. Die Abgeordnete Marine Le Pen sieht hinter den Worten des Staatschefs eine Ego-Frage.
Le Pen über mögliche Entsendung von Truppen in die Ukraine: Eine Ego-Frage für MacronQuelle: AFP © ED JONES

Nicht alle Franzosen unterstützen die Politik der "strategischen Zweideutigkeit", die Präsident Emmanuel gegenüber Russland durchzusetzen versucht. Zuletzt haben die Worte des Politikers in einem Interview für die britische Zeitschrift The Economist international für Aufsehen gesorgt, wonach er die Entsendung von Bodentruppen in die Ukraine nicht ausschließe. Für diese Aussage erntete Macron Kritik – sowohl in seiner Heimat als auch in der EU.

Die Abgeordnete Marine Le Pen, die es in den Jahren 2017 und 2022 in die Stichwahl gegen Macron geschafft hatte, erklärte die Haltung des französischen Staatschefs mit seinem Ego. In einem Interview für die Sender BFMTV und RMC schloss die Leiterin der oppositionellen Parlamentsfraktion Rassemblement National jegliche militärpolitische Notwendigkeit aus, französische Truppen in die Ukraine zu entsenden. Ein Krieg sei das Schlimmste, was einem Volk und einem Land zustoßen könne. Sie zeigte Unverständnis für die "Leichtigkeit" mit der Macron das Thema angeht.

"Mit einem Glas Whisky in der Hand sagt er da einem Sänger, mit dem er um 3 Uhr morgens plaudert: 'Ich werde ein paar Jungs nach Odessa schicken müssen'."

Le Pen betonte dabei, dass es sich um das Leben von französischen Soldaten handele. Eine mögliche Entsendung von Truppen ins Kriegsland sei für Macron eine "Ego-Frage" und eine "Frage seines persönlichen Images".

Am vergangenen Donnerstag hatte Macron im Gespräch mit The Economist auch die Bedingungen für eine Entsendung von französischen Soldaten in die Ukraine genannt. Frankreich sollte sich "berechtigterweise" dieser Frage stellen, wenn die Russen die Frontlinien durchbrechen würden und wenn es eine ukrainische Bitte um eine militärische Unterstützung gäbe. Diese Möglichkeit von vornherein auszuschließen würde bedeuten, nichts aus den Lektionen der vergangenen zwei Jahre gelernt zu haben. Dies war bereits der zweite Vorstoß des französischen Präsidenten zu möglichen NATO-Truppen in der Ukraine.

Am Montag wurde Frankreichs Botschafter in Moskau deswegen in das russische Außenministerium zitiert. Die russischen Diplomaten bezeichneten die Erklärungen des französischen Staatschefs als "verantwortungslos". Die Politik der "strategischen Zweideutigkeit" gegenüber Russland sei zum Scheitern verdammt. Russland werde die Ziele seiner militärischen Sonderoperation in der Ukraine erreichen.

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